Aufsatz: Mein schönstes Erlebnis

Das Nazi-Aufmärschchen in Bielefeld: "Welcome to the real world, fascist scum"

NPD, "Freie Kameradschaften" und die DVU hatten für Samstag, den 2.2 zu einer Demonstration gegen die Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht aufgerufen.

Wir als Cable Street Beat haben zusammen mit einigen antifaschistischen Freundinnen und Freunden die freundliche Einladung des Nazipacks angenommen. Der Tag begann schon ganz lustig, schon beim Zigarettenkaufen haben wir aus Versehen einen Nazi-Schleusungspunkt durch unser bloßes Auftauchen gesprengt. Eigentlich wollten wir ihnen nur sagen, sie sollten Land gewinnen, aber dazu kam es nicht. In heller Panik stieben die "patriotischen Helden" in alle Winde davon. Auch auf dem weiteren Weg begegneten uns noch weitere pubertierende Kämpferinnen und Kämpfer fürs "toitsche Vaterland", denen wir verbale Bildungs und Erziehungsmaßnahmen in Sachen Skinhead-Kultur verordneten. Auf die Dauer langweilte das, und wir beschlossen, die Nazi-Demo direkt zu besuchen, um einmal richtig deutsche Helden und Heldinnen aus der Nähe zu besichtigen. Nachdem wir trotz verschiedenster antifaschistischer Erkennungszeichen, unbehelligt von den vernagelten Staatsbütteln, in die merkwürdige polizeiliche "Nazi-Schutz-Bannmeile" eingesickert waren, ordneten wir uns 10 Meter entfernt von den ca. 400 kurzgeschorenen Nazis ein und riefen so lustige Dinge wie: "braun wie Scheiße, dumm wie Brot, heute Nazi, morgen tot", oder auch "ohne Schily wärt ihr gar nicht hier", "ohne den Verfassungsschutz seid ihr nur die Hälfte", "real skins hate nazis". Die Nazis waren begeistert und applaudierten freundlich, die Wachtmeister bahnten uns zuvorkommend einen Weg durch die begeisterten Massen nach draußen, sogar eskortiert haben die uns! Auf dem Weg zur Antifa-Demo begegneten uns immer wieder größere Gruppen von Nazi-Dumpfbacken, die wohl keinen Stadtplan hatten, und uns um Hilfe baten, die wir ihnen, freundlich wie wir nun mal sind, gewährten. Wir halfen ihnen auch, pünktlich zu sein, was Nazis ja immer ganz wichtig ist, indem wir sie zu einer schnelleren Gangart animierten. Voll motiviert liefen sie in rekordverdächtiger Geschwindigkeit zu den KollegInnen in den grünen Strampelanzügen. Schön war das! Bei der Antifa Demo stießen wir auf die andere Gruppe von CSB-Skins, die uns auf der Demo mit Flugblättern und Transparenten repräsentierte und für Verwirrung bei BürgerInnen, Antifas und Polizei sorgte. Von da an nahmen wir gemeinsam an den lustigen Geländespielen mit Polizei und Nazis teil, was sich noch bis in die Abendstunden hinzog. Viele lustige Anekdoten wären hier zu berichten, was aber leider nicht schlau wäre. Nun denn, bis gestern haben wir nicht gewusst, wie viel Angst Nazis so vor echten Skinheads haben, für so peinlich haben wir sie dann doch nicht gehalten, das macht Lust auf mehr! Insgesamt haben die Faschisten gestern wohl einige Dinge über Antifaschismus, Demokratie, Mut und Solidarität gelernt. 10.000 Antifaschisten und Antifaschistinnen waren auf der Straße, einigen gelang es, in die Bannmeile einzudringen und konkret gegen die Nazis vorzugehen, ohne Polizeischutz konnten die sich keinen Meter in der Stadt bewegen, sie mussten mit Sonderzügen aus der Stadt gebracht werden, weil es gestern hier keine sicheren Wege für sie gab. So soll es sein! Eins ist ganz sicher: mit "Skinheads" und unserer Kultur hat dieser stumpfe Faschohaufen nichts zu tun außer seiner unberechtigt getragenen Frisur.

Weil das gestern mit der Fascho-Demonstration nix geworden ist, wollen es die Nazis am 3.3 noch mal probieren. Cable street Beat wird als Teil der antifaschistischen Bewegung wieder da sein und sich lustige Dinge einfallen lassen. Wie wärs, seid ihr mit dabei? Ihr wisst, wie ihr uns erreichen könnt Gute Gesellschaft, ein Bierchen und ein Bettchen bekommt ihr bei uns!

Cheers and Oi! Love music, hate fascism! Keep the faith!

Cable street Beat- Strictly antifascist!