Logbucheintragungen der Crew Onlinezine ... Voice Of Subkulture

26.12.2007

Besinnliches und obskures vom Meia, garantiert nicht zum Thema Weihnachten...

Sport
Fantreue bis ins Grab - Beerdigung im HSV-Sarg mit Stadion-Hymne
Seit neuestem bieten findige Dienstleister der Bestattungsbranche einen lang ersehnten Service an: man kann in einem in Clubfarben gehaltenen Sarg beerdigt werden. Um die Vereinstreue noch zu unterstreichen, wird dem Toten ein passender Fanschal umgelegt und bei der Trauerfeier die Hymne gespielt. Ein Service auf den viele Supporter gewartet haben, bietet er doch die Möglichkeit, das Motto "Treu bis in den Tod" auch auf den darüber hinaus ragenden Zeitraum zu erweitern, selbst wenn aufgrund äußerer Umstände das Allgemeininteresse an Fußball schlagartig versiegt ist. Ein einziges offensichtliches Manko ist aber dennoch sichtbar: bisher wird dieser Service nur für Vereine aus dem oberen Leistungsdrittel angeboten, eine Erweiterung auf alle in den Profifußball involvierte Vereine wäre nötig. Es ist anzunehmen, dass die Sterblichkeitsrate (in Fachkreisen als plötzlicher Fantod bekannt) angesichts von zum Teil grauenvoller spielerischer Leistungen bei in tabellarischen Niederungen beheimateten Mannschaften höher ist als bei erfolgreichen Vereinen. Sollte diese Angebotserweiterung erfolgt sein, sind nicht nur höhere Umsätze zu erwarten, sondern zudem auch zufriedene Leistungsnehmer.

Religion
Italiens Bischöfe kaufen Fußballclub
Laut GMX erwarben die Spitzenspieler Gottes einen Verein der zwar noch in der dritten italienischen Liga spielt, aber da dieser dort die Tabelle anführt, ist es gut möglich, dass sich der Club im Land des amtierenden Weltmeisters in der nächsten Spielzeit in dessen zweiter Liga befindet. Schon kurz nach dem Besitzerwechsel zeigte sich eine erste praktische Änderung für die angestellten Spieler: sollten sie auf dem Rasen ein grobes Foul begehen, müssen sie damit rechnen, vereinsintern zu der Ableistung gemeinnütziger Arbeit verurteilt zu werden. Mit weiteren spirituell-sportlichen Fördermaßnahmen muss gerechnet werden. In Frage kämen sowohl gemeinsames Beten in der Halbzeitpause sowie eine obligatorische Beichte vor jedem Spiel und jedem Training, welches erwiesenermaßen die psychische Befindlichkeit verbessert. Sollte die Maßnahme der Christianisierung des Profifußballs Erfolge zeigen, wäre es gut möglich, dass dieses Konzept von anderen Vereinen oder sogar der Nationalmannschaft übernommen würde. Dann wäre es nicht verwunderlich, wenn Italien über Jahrzehnte hinweg immer und immer wieder die Weltmeisterschaft gewinnen würde, da das Team auf einen sozusagen nichtstofflichen zwölften Mann zurückgreifen könnte und durch die Überzahl allen anderen Mannschaften überlegen wäre.

Computer
Gefühle wie von echten Kriegsverletzungen bei Video-Spiel
Anfang November dieses Jahres bringt eine US-Firma eine für Computerspieler gedachte Jacke auf den Markt, welche die Schmerzen von Oberkörperverletzungen simulieren soll. Dieses auf Druckluftbasis funktionierende Kleidungsstück war zu Anfangs lediglich für ferndiagnostische medizinische Zwecke gedacht, ist aber auch in der Lage, das Gefühl von Schlägen und Schussverletzungen zu erzeugen. Da es bei Ego-Shootern mehr darauf ankommt den digitalen Gegner zu töten als ihn zu verletzen, bestünde ein weiterer Schritt in Richtung ultimativer virtueller Realität darin, ein Gerät auf den Markt zu bringen, das für einige wenige Sekunden die Lebensfunktionen des Spielers bis zur Bewusstlosigkeit reduziert. Ein lediglich temporäres Dahinscheiden ist angebracht, da bei einem jeden Ego-Shooter die Möglichkeit zu einem automatischen so genannten "Respawn" besteht, der einen digitalen Neuanfang darstellt. Außerdem sollte ein solches Utility als Kaufanreiz dienen, nicht mutmaßliche Interessenten auf Dauer abschrecken. Dennoch hat die Vorstellung einer Lan-Party mit einer hundertköpfigen Startteilnehmerschar ihren Reiz, wenn am Ende die wenigen Überlebenden einer virtuellen wie auch reellen Auslese stolz auf ihre Leistung gen Heimat fahren können.

The Meia

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