Logbucheintragungen der Crew

Onlinezine ... Voice Of Subkulture

 

20.05.2007

Meia hat wieder Zeitung gelesen. Damit Ihr Euch diese Mühe nicht machen müsst (wer liest denn heute noch...), hat er wie immer die Highlights der Meldungen zusammen gestellt.

Theologie
Vatikan schafft die Vorhölle ab
Eine wirklich wichtige Meldung über eine Entwicklung, auf die Milliarden Erdenbewohner ungeduldig gewartet haben. Besonders gelungen finde ich den Einführungssatz des Textes, welcher lautet: "Nach jahrelangen Beratungen hat der Vatikan beschlossen, dass ungetaufte Kinder doch ins Paradies dürfen.". Dem theologisch unbelasteten Leser ist es natürlich klar, dass die Kirche die Zugangskriterien für eigene Phantasieprodukte wie "Himmel" und "Hölle" nach freiem Ermessen ändern kann. Wir können gespannt darauf sein, mit welchen Einzelheiten aus der nachvitalen Erlebniswelt die Kirche noch aufwarten wird. Vielleicht mit statistischen Erhebungen über die Häufigkeit bestimmter Personengruppen in den Vor-, Nach-, Hinter-, Abstell-, Weiß der Geier-Himmeln? Wieso reichte es für Petrus nur zum Pförtnerjob? Ist es zwingend nötig, vor dem Tod das Buch "Harfe für Dummies" zu lesen? Brannte das Fegefeuer auch während der Ölkrise? Ich möchte gerne Dämon werden, wo bewerbe ich mich? Ist Satan Deutscher? Fragen über Fragen….

Sport
Neun Monate nach der im letzten Sommer stattgefundenen Fußball-WM offenbart sich ein positiver Nebeneffekt des sportlichen Großereignisses. "Wir waren wie im Rausch" - Babyboom nach der Fußball-WM titeln die Schlagzeilen und die Einwohnermeldeämter melden einen erfreulichen Bevölkerungszuwachs. Da die Geburtenrate seit vielen Jahren rückläufig ist, wäre es nur logisch, wenn die neue DFB-Führung bei der FIFA intervenieren würde, damit die WM ab dem jetzigen Zeitpunkt jedes Jahr und immer in Deutschland stattfindet, denn gerade in unseren Breiten zeigt es sich, dass hier der Sport gesellschaftspolitisch ungeheuer von Nutzen sein kann. Aber noch ist dies Zukunftsmusik, denn die nächste WM findet definitiv im entlegenen Südafrika statt. Meldungen wie Am Kap ist der Affe los - Tierische Rowdys knacken Kühlschränke lassen interessante Bilder von den Spielübertragungen erwarten. Zu diesem Schluss komme ich, da sich die Primatenaktivitäten laut Aussagen Betroffener nicht auf potentielle Lagerstätten von Nahrungsmitteln beschränken, sondern viele eindeutig nicht essbare Gegenstände den bepelzten Tunichtguten zur Befriedigung ihres Spieltriebs dienen. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn bei WM-Spielen Schimpansen oder Kapuziner-Äffchen die Tore als Klettergerüst ansehen würden oder der Anblick dutzender dem Ball hinterherjagender Paviane das Zuschauerherz erfreut.

Ausland
Kriminologe fordert Spielverbote

Als ich die Meldungen über dem Amoklauf von Blacksburg las, ahnte ich, dass sich bestimmt hierzulande bald findige Geister zu Wort melden könnten, die einen Zusammenhang zwischen dem Amoklauf und nicht erwähnten Computerspielen sehen würden. Der traurige Anlass bot sich förmlich an, um erneut die oft wiederholte Forderung nach einem Verbot sogenannter Killerspiele gebetsmühlenhaft vorzutragen. Ich sollte Recht behalten, schon wenige Tage nach den Ereignissen erhob der erste Mahner warnend seinen digitalen Zeigefinger. Persönlich kann ich es mir nicht vorstellen, dass die Wahrnehmung eines geistig gesunden Menschen mittlerweile derartig verwischt ist, dass er Vergnügungen aus der digitalen Welt (außer Frage ist, dass es bei vielen Computerspielen ums schießen geht) gedankenlos auch im realen Leben sucht. Zudem könnte ein etwaiges Verbot recht seltsame Folgen haben: Rein theoretisch ist das kostenlos verbreitete Moorhuhn-Spiel auch ein Killerspiel, nach einem Verbot könnte ein, dieses in einer Büropause spielender Mensch bei seinen Kollegen und Vorgesetzten den Eindruck erwecken, er würde dadurch eine Neigung zu Gewaltexzessen zeigen.

The Meia

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