Logbucheintragungen der Crew Onlinezine ... Voice Of Subkulture |
05.02.2007
Nörgel-Meia aus der Vorstadt ist zurück und erzählt uns was so läuft...
Wirtschaft
Die persönliche Nonne auf Kreditkarte
Eine sehr gute, aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten stammende Neuigkeit.
Zwar ist diese erst jetzt publik geworden, aber so neu ist die Idee nicht, da
die Dienstleister mittlerweile auf eine zehnjährige Historie zurückblicken können.
Es ist offensichtlich, dass diese Geschäftsidee von beidseitigem Nutzen ist:
Einerseits übernimmt die professionelle Gottesanbeterin Kirchgänge und regelmäßige
verbale Antragseinreichungen beim Erschaffer der Welt, beides Dinge, die ein
extrem ausgelasteter Mensch der Neuzeit schnell vergisst. Andererseits dienen
die durch die Nonnen erwirtschafteten Gelder dem Orden zur Alterssicherung der
Haubenträgerinnen, ein Verfahren, welches merklich gewinnbringender ist als
das passive Warten auf Spenden.
Deutschland
"Beliebt sind wir nicht" - Die GEZ und die neue PC-Gebühr
Eine Meldung, die von dem IT-News-Magazin Heise Online stammt und bezeichnend
ist für die in Deutschland herrschende Diskussion nach dem offiziellen in Kraft
treten der Anmeldepflicht für internetfähige Rechner. Erstaunlich ist die Logik
der GEZ: als potentiell internetfähig gilt fast ein jeder Computer, es spielt
für die Gebührenpflichtigkeit keinerlei Rolle, ob ein Modem angeschlossen ist
oder nicht, oder ob das Gerät eingemottet im Keller steht oder betriebsbereit
in der Wohnung. Falls das Beispiel der Gebühreneinzugszentrale Schule macht
und eine derartige Logik von anderen Ämtern ebenfalls als plausibel eingestuft
wird, könnten einem Kommentator zur Folge sehr viele bisher nachwuchslose Menschen
vorsorglich Kindergeld beantragen und argumentieren, dass sie zwar zur Zeit
keine Nachkommen haben, diese aber rein theoretisch möglich sind, da das dazu
benötigte "Gerät" bereits vorhanden ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass
dies ein Wunschtraum bleiben wird.
Deutschland
Schäuble fordert Polizeikontrollen auf heimischen PC´s
Die Nachricht passt von der Thematik her in den Kontext mehrerer vorhergehender
und gleichlautender Meldungen, welche von terrorgefahrabwehrenden Maßnahmen
staatlicherseits berichten. Zwar will der Eindruck nicht weichen, es mit der
Einführung einer sogenannten Gedankenpolizei zu tun zu haben (sich die Festplatte
eines Anwenders anzuschauen ist wie in seinen Kopf zu blicken), aber angesichts
der wachsenden Bedrohung ist die Nötigkeit einer solchen verständlich. Da allerdings
eine Dateiuntersuchung nicht durch den Besuch freundlicher und neugieriger Beamter,
sondern online erfolgen soll, macht eine derartige Beweissuche den Einsatz von
in der Hackerszene genutzten Tools erforderlich. Die Anwendung solcher ist geplant,
nur scheitern das Legalitätsprinzip kontrollierende Polizei-Trojaner leicht
an einer aktivierten Firewall, deren Überwindung zwar rein theoretisch möglich
ist, in der Praxis aber einem einfachen Beamten nicht zumutbares Fachwissen
voraussetzt. Folglich müsste per Gesetz eine Firewallnutzung untersagt werden,
da eine Solche die Arbeit der Exekutive mutwillig erschwert und als "Störung
einer Amtshandlung" angesehen werden kann.
2007 sux !
The Meia