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28.07.2006

Unser kleiner Spocht-Tach

Was ?? Bei den Temperaturen auch noch Sport machen ? Und das wo ich schon im sitzen ohne jede Bewegung schwitze ? Ab Ende 20 ja eh nicht mehr so einfach, aber unter den aktuellen meteorologischen Umständen nahezu ein Ding der Unmöglichkeit! Es sei denn, es handelt sich um Sportarten bei denen man hinterher in der Regel mehr wiegt als vorher.
Unser kleiner Spocht-Tach beginnt pünktlich um 10 Uhr auf der Minigolf-Bahn in Bonn Bad Godesberg. Um die Uhrzeit sind noch keine nervigen Kinder sondern nur ein paar obligatorische Vereinsmeier-Rentner auf der Bahn. Meine Mitstreiter (und erbitterte Konkurrenten) sind Randy Sandy und Trash Gordon. Erstere tut erst mal so als habe sie keine Ahnung (O-Ton: "Was muss ich jetzt machen?") um uns in Sicherheit zu wiegen. Ein schwerer Fehler diese Dame zu unterschätzen, wie sich schnell und im Verlauf des Tages immer wieder herausstellen sollte. Ich selbst erwische auf den 18 Bahnen einen rabenschwarzen Tag. Nachdem ich vor kurzem noch meinen persönlichen Rekord von 52 Schlägen aufgestellt hatte, kam ich diesmal weit abgeschlagen (das genaue Auszählen wurde mir gnädig erlassen) auf dem 3. Platz ein. Randy Sandy legte für ihre angebliche Unwissenheit eine sehr gute Runde hin und Trash Gordon schoss den Vogel ab und toppte noch mein vor kurzem aufgestelltes Resultat und führt nun in der internen Rangliste mit 51 Schlägen. Der Bahnrekord (für 18 Löcher wohlgemerkt) liegt übrigens bei 22 Schlägen.
Ab 12.30 Uhr nächste Disziplin: Bowling. Das war der heikle Part des Tages, denn je nach Einsatz kann man hierbei tatsächlich ein paar Kalorien verbrauchen. Deshalb auch schon mittags mit dem Bierkonsum nicht zurückhaltend sein ! Ich fühle meine große Stunde gekommen, aber wie von Zauberhand schnappt mir Randy Sandy (die diesmal Kreislaufprobleme vortäuschte) mit den letzten Würfen den Sieg vor der Nase weg. So langsam glaube ich nicht das es eine gute Idee war mit diesen Ehrgeizlingen, aber es gibt ja immer noch den olympischen Gedanken und Kölsch vom Fass.
Danach Mittach ! Sollten wirklich ein paar Kalorien verloren gegangen sein, wurden diese nun reichlich nachgefüllt.
Ab 14.30 Uhr nächste Disziplin: Billard. Auch hier wähne ich mich verfrüht auf der Siegerstrasse, aber Trash Gordon (der vorher noch rumgejammert hatte: "Das kann ich überhaupt nicht, blabla") hätte an dem Tag wohl auch mit dem Rücken zu den Kugeln die Weiße irgendwohin spielen können, es wäre garantiert eine seiner Kugeln gefallen. Sehr souveräner Sieg für Ihn, für mich sehr souveräner letzter Platz. Und sehr souveräne Zapfhahn-Performance.
Um 16 Uhr startete die vorerst letzte Disziplin des Tages: Dart. Bereits mit reichlich Zielwasser in den Adern ist die Feinmotoriker-Sportart irgendwann nur noch reine Glückssache. Das Glück jedoch schien mir an diesem Tag keineswegs so zu gehorchen wie sonst immer und so kam ich auch hier auf einem ehrenvollen dritten Platz ein. Meinen Kummer an der Theke ertränkend habe ich dann nicht mehr wirklich mitbekommen, wie der Shoot-Out der beiden anderen verlaufen ist. Damit konnte ich mich vorerst aber in die Pause retten, denn es folgte ja noch die alles entscheidende Königsdisziplin am Abend: Poker. (Ja das ist Sport, läuft nämlich auf dem Sportkanal)
Pünktlich um 22 Uhr wurden die ersten Karten gegeben und die ersten Einsätze getätigt. Die Chip-Verteilung wurde abhängig von den Tagesergebnissen vorgenommen, so dass sich bei mir (Anzug, Kleinstadt-Ganoven-Outfit) nur ein recht jämmerlicher Haufen nicht eben auftürmte. Randy Sandy (im schicken Kleid) und Trash Gordon (Pornohemd und Pornobrille) hatten etwa gleich viel Chips am Start. Ich war dennoch guten Mutes und mit Whisky und Kotzstengel ausgestattet lief es in den ersten Runden bereits deutlich besser als am bisherigen Tag. Schnell erreichte mein Chipstapel eine beachtliche Größe. Und nachdem ich mir den ganzen Tag hämische Bemerkungen über mein plötzliches motorisches Unvermögen habe anhören dürfen, wurde es jetzt von Runde zu Runde stiller bei meinen beiden Kombattanten. Schließlich war der Anreiz der abschließenden Pokerrunde, dass der Gewinner bei den Karten zum ruhmreichen Sieger des gesamten Spocht-Tages gekürt wurde. Leider kam es nicht mehr zum finalen Show-Down, da Randy Sandy und Trash Gordon, deutlich auf der Verlierstrasse, nun plötzlich die extrem Betrunkenen und Ermatteten mimten. Ich gönnte es Ihnen, wohl wissend, dass sie das nur vorübergehend vor einer schmerzhaften Niederlage bewahrte. Der nächste Spocht-Tach kommt bestimmt.

Mit sportlichen Grüßen. Savage Alex.

 

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