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02.06.2006
News-Kritiker Meia im WM-Fieber ? Ja und Nein !
Sport
Extremwetter lässt deutsche WM-Chancen steigen
Fast täglich erscheinen neue Meldungen über die bevorstehende Weltmeisterschaft.
Oft wird über fast jeden erdenklichen Faktor nachgedacht, der ein Abschneiden
der deutschen Mannschaft positiv beeinflussen könnte. Als letztes erhielt ein
Wissenschaftlerteam den Auftrag, zu erforschen, inwieweit sich Temperatur- und
Wetterbedingen auf das Spiel der Auswahlmannschaft auswirken. Das Endurteil
lässt sich in wenige Worte fassen, steht oberhalb des Textes, und fand sich
derartig formuliert auf verschiedenen News-Seiten wieder. Sehr interessant finde
ich auch folgende mathematische Rechnung: Deutschland wurde bekanntlich 1954,
1974 und 1990 Weltmeister. Multipliziert man also 54 mit 74, und zieht von dem
Ergebnis 1990 ab, erhält man 2006, das Jahr der erneuten Weltmeisterschaft.
So einfach ist das, hihi. Da der Sieger des Turniers schon im Vorfeld feststeht,
könnte also rein theoretisch auf die überflüssigen Fußballspiele verzichtet
werden…
Familie
Champagner, Whiskey und Borussia als Vornamen unzulässig
Da Vornamen für die tragende Person von immenser Bedeutung sind, sie in den
meisten Fällen ein Leben lang zur Titulierung der Person dienen, ist es vonnöten,
dass solche von staatlicher Seite her auf ihre Tauglichkeit geprüft werden.
Oft bedenken Eltern nicht, dass einem Sprössling die erwählte Bezeichnung viele
Jahre anhaftet und im schlimmsten Fall zu Missverständnissen, Hänseleien und
tiefsitzenden psychologischen Schäden führen kann. Bei manchen Namenskonstrukten
will der Eindruck nicht weichen, dass die Produzenten lediglich ihre eigene
Phantasie der Öffentlichkeit beweisen möchten, was die in der Meldung genannten
Namensvorschläge belegen. Es fällt mir schwer anzunehmen, dass ein junger Mensch
mit einem Vornamen, der allgemein als die Bezeichnung für ein alkoholisches
Getränk oder einen Fußballverein bekannt ist, zeitlebens glücklich wird. Wenn
dies Usus würde, wäre es gut möglich, in Zukunft auf Menschen zu treffen, die
"Apfelkorn" oder "Traktor" heißen.
Gesellschaft
Mit Barbie in die Magersucht
Eine Entwicklung die zu erwarten war. Vor der Einführung der Barbiepuppe waren
Puppen für weibliche Kinder nach dem Bild eines jungen Menschen in den ersten
ein oder zwei Lebensjahren geformt, mit den Barbiepuppen stellten solche auf
die Vorbereitung zur künftigen Mutterrolle dienende Übungsobjekte erstmalig
erwachsene Menschen dar. Zwei Faktoren spielen bei Magersucht und ähnliche psychischen
Krankheiten tragisch zusammen: erstens zeigen beide, die weibliche sowie die
männliche Puppe, körperliche Wunschvorstellungen auf, die in der Realität selten
anzutreffen sind, zweitens sind Kinder entwicklungstechnisch von besonderer
Kritiklosigkeit gekennzeichnet, so dass sie diese Traummaße als indirekte Aufforderung
sehen, sich ebenfalls derartig zu entwickeln. Gerade in einer Phase der menschlichen
Weiterentwicklung zum Homo Couchpotatoe wäre eine realistischere Gestaltung
der Modelle erforderlich, ich plädiere zum Beispiel für "Heinz und Trude" statt
"Ken und Barbie". Solche würde jeden Gedanken an Magersucht eliminieren, oder
auch nicht….
Lifestyle
Feulner wird ein Mainzer
Eine Meldung, die von der Thematik her sicherlich besser in die Rubrik Sport
gepasst hätte, aber meines Erachtens nach ein gutes Beispiel für das in den
letzten Jahren in weiten Teilen der Gesellschaft populäre positive Denken ist.
Die Gefahr dieser durchaus guten Denkweise ist, dass, wenn es übertrieben wird,
positives Denken schnell in irrationales Wunschdenken umschlagen kann, welches
logischerweise meistens zu einer Enttäuschung führt. Sehr gut demonstrierte
es der derzeitige Manager des Fußballvereins 1. FC Köln, als er, zu einem Zeitpunkt
weniger Spieltage vor Saisonende, als die Mannschaft als Tabellenschlusslicht
fungierte, von einer Chance zum Klassenerhalt sprach. Endresultat: das Team
stieg ab. Noch deutlicher wurde es im Fall des Spielers Feulner. Der Manager
sprach von einer Fastzusage des praktisch besten Spielers, aber etwas weniger
positiv betrachtet erscheint der Sachverhalt realistischer, eine Fastzusage
ist immer noch keine Zusage. Endresultat: Feulner verließ den Verein. Fazit:
zu stark rosarot eingefärbte Brillen verzerren schnell das Bild der Realität.
The Meia