Logbucheintragungen der Crew Onlinezine ... Voice Of Subkulture |
27.01.2006
Liebe Mitchristen,
der König der Nörgler hat mal wieder ein paar besondere Auffälligkeiten aus dem Reich des täglichen Redaktionsschluss zusammengetragen, die wir Euch nicht vorenthalten möchten.
Zeitgeschehen
US-Schule streicht Kreationismus vom Lehrplan
Hinter der Bezeichnung Kreationismus verbirgt sich die Lehre von der biblischen
Schöpfungsgeschichte, die detailliert, völlig logisch, alle Fragen betreffend
die Herkunft des Menschen beantwortet. Man konnte es nur gutheißen, dass die
Schöpfungsgeschichte zum Pflichtfach an sämtlichen Schulen im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten ernannt wurde, sie gewährleistete ein Aufwachsen der jungen Generation
auf dem passenden Bildungsniveau, stellte eine ideologische Waffe im Kampf gegen
die Irrlehren aus dem Reich des Bösen dar, welches glücklicherweise bis auf
kleine Reste mittlerweile Geschichte ist. Unverständnis rufen allerdings die
Proteste fehlindoktrinierter Eltern aus, die eine kalifornische Lehranstalt,
bisher fest verankert im Hafen der reinen Lehre, dazu nötigten, zu den abstrusen
Theorien eines gewissen Darwin zurückzukehren.
Gesellschaft
Kirchenmann ruft zu Microsoft-Boykott auf
Eine Nachricht die die Welt bewegte, und dafür Sorge trug, dass Abermillionen
von Computernutzern auf dem gesamten Globus die Betriebssysteme ihrer Rechner
nach der Kenntnisnahme des aufrüttelnden Aufrufes löschten. Der Grund für diese
Worte war die Verlautbarung mehrerer großer Firmen, sich für die Strafverfolgung
bei der Diskriminierung von Minderheiten wie der der Homosexuellen zu engagieren.
Ein deutlicher Verstoß gegen die Regeln menschlichen Zusammenlebens, die in
der heiligen Schrift klar definiert sind. Es bleibt zu hoffen, dass Anweisungen
der Bibel verstärkt Leitlinie für gesetzgebende Organe werden. Gewinnbringend
für jede zivilisierte Gesellschaft wäre es, wenn Normen, wie die im Buch Exodus,
Kapitel 35, Vers 2, die besagen, dass jeder Mensch, der am Samstag arbeitet,
getötet werden muss, endlich Umsetzung fänden.
Inland
Schäuble beharrt auf Nutzung von Folter-Geständnissen
Der Innenminister hat erkannt, dass, um die Kriminalitätsrate zu senken, genauere
und detailliertere Aussagen der Täter nötig sind. Das allgemeine Bestreben aller
im kriminalistischen Dienst Beschäftigten, geht gen gültiger und rasch erbrachter
Geständnisse, die das heutige Rechtssystem nicht mehr gewährleisten kann, da
eine Überreglementierung bekanntlich auch genügend Hintertüren für Angeklagte
schafft. Es ist daher nur zu begrüßen, wenn die nächste Reform Daumenschrauben,
Streckbänke u.ä. wieder einführt, außerdem die hochnotpeinliche Befragung mit
allen Zusatzleistungen bei dem Verdacht auf ein Schwerverbrechen.
Kultur
"Entlassungsproduktivität" ist "Unwort des Jahres"
Die mit der Entscheidung beauftragte Jury ist nicht zu beneiden: tausende von
Worten standen zur Auswahl, die Urteilsfindung fiel schwer. Meiner Meinung nach
ist der Preisträger ein Wort, dass aus zwei Begriffen zusammengesetzt wurde,
welches auf den ersten Blick logisch erscheint, aber in Anbetracht der Folgen
eine andere Bedeutung gewinnt. Ich bin gespannt, welches Wort die nächstjährige
Wahl gewinnt. Ich würde Silbenmutationen wie "Folterfreuden", "Kriegsgeschenk"
oder "Sozialstaat" vorschlagen. Man darf gespannt sein.
Sport
1. FC Köln verpflichtet Schweizer Nationalspieler Streller
Ein schönes Beispiel für Mitgefühl zeigte der im Abstiegskampf verstrickte 1.
FC Köln bei der Neuverpflichtung eines Spielers. Dieses geschah offensichtlich
im Hinblick auf die inneren Spannungen des in der Abwehr spielenden Türken Alpay.
Jener hatte in einem kürzlich stattgefundenen Länderspiel zwischen der Türkei
und der Schweiz (2:4) ausgerechnet jenen Streller getreten, der nun von seinem
Arbeitgeber verpflichtet wurde. Das Engagement geschah anscheinend nur aus dem
Grund, dass der Verteidiger im Fall psychischer Belastung in dem Stürmer einen
ihm bekannten Ansprechpartner in den eigenen Reihen hat, der diese dann aufnimmt,
so dass Alpay frei und unbelastet sein fußballerisches Potential nutzen kann.
Ein schönes Beispiel für Menschlichkeit in dem als hart bezeichneten Bundesligageschäft.
The Meia