Logbucheintragungen der Crew Onlinezine ... Voice Of Subkulture |
09.02.2005
Verehrte Leserschaft,
heute haben wir für Euch mal wieder zwei unglaubliche Anekdoten aus Prof. Meia's schier unendlichem Fundus. Die sind so bekloppt, die können nur wahr sein…
Zu Beginn der 80ger gab ich ein Fanzine namens
Tiefschlag heraus. Die Schwierigkeit bestand anfangs darin Verkaufsstellen zu
finden, also für einen Vertrieb zu sorgen. Als später Fanzines wie Pilze aus
dem Boden schossen und durch sogenannte Austauschabos für eine flächendeckende
Verbreitung gesorgt war, stellte sich dieses Problem nicht mehr. Bereit für
einen Verkauf waren nur wenige Plattenläden und noch weniger Buchhandlungen
in der alternativen Szene.
Eine von Letzteren war die Karl-Marx-Buchhandlung in Frankfurt/Main. Nach Ansicht
eines Probeheftes orderte diese fünf Exemplare der aktuellen Ausgabe. Ich schickte
diese umgehend per Post, auf das Geld dafür (damaliger Verkaufspreis eine Mark
pro Stück) warte ich noch heute. Verständlich, denn in den Monaten nach der
Zusendung ging die Buchhandlung pleite, meldete Insolvenz an und das Geschäft
wurde aufgegeben. Einer der damaligen Mitinhaber des Unternehmens ist heute
Außenminister, vielleicht sollte ich den mal wegen den fünf Ohren anhauen. Geld
genug verdient er mittlerweile wohl…
Als ich Anfang der 80ger mein Fanzine namens Tiefschlag an Bekannte und Interessierte verkaufte, bot ich zusätzlich diverse Fanzines aus der BRD an und im Laufe der Zeit kamen Tonträger unbekannter Bands hinzu. Einer meiner damaligen Tauschpartner kam aus Stuttgart, gab wie ich ein Fanzine heraus und versorgte ebenfalls seinen Bekanntenkreis mit neuesten Produkten. Einige Zeit später erweiterte er seine Angebotspalette, machte aus seinem Hobby einen Beruf, agierte semiprofessionell und ein unabhängiger Vertrieb war geboren, einer der Ersten seiner Art. Jahre später, als ich nichts mehr machte und mein Tätigkeitsschwerpunkt darin bestand berauscht in der Ecke zu liegen, erfuhr ich, dass jener Mensch Millionär geworden war und inzwischen einen Rolls Royce fuhr. Hätte ich nur einmal Begonnenes weitergeführt wäre mein Ruheplatz nicht eine Ecke geworden sondern ein weiches Himmelbett…
So das für Euch Uni-Schwänzer als Warnung und als Ansporn !
The Meia