Logbucheintragungen der Crew Onlinezine ... Voice Of Subkulture |
26.01.2005
Guten Abend,
immer wieder ist es uns eine besondere Ehre Gastschreiber Prof. Meia auf unserer Seite zu begrüßen. Heute referiert er zum Thema "Outsourcing im Allgemeinen und Besonderen". Hier wir gehen…
In meiner derzeitigen unmittelbaren Umgebung ist es oft genutzte Praxis, eine Aufgabe zu delegieren, sprich einer anderen Person unterzujubeln. Dies finde ich weniger wünschenswert, kann aber auch zur Zufriedenheit Aller führen, hier ein kleines Beispiel:
Am Anfang stand der Wunsch zweier Bands ein Konzert zusammen
durchzuführen. Als Austragungsort war Troisdorf geplant, um die Vorbereitungen
kümmerten sich der Bassist der Troisdorfer Band sowie der Schlagzeuger der Band
aus dem Ruhrgebiet. Um weiteres Vorgehen abzustimmen telefonierten beide Bandmitglieder
schon Wochen vor dem Ereignis miteinander.
Da die Einwahlen in das Telefonnetz sich als zeitraubend erwiesen hatten und
die Mütter der Bandmitglieder sowieso für eine bestimmte Aufgabe eingeplant
waren, überließ man diesen die Aufgabe der Einwahl und konnte sich so wichtigeren
Dingen widmen. Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung in neue Spektrumsbereiche
delegierte man Richtung Mütter auch die Verantwortung für eine korrekte Beendigung
des Gespräches und man hatte nach enthusiastischer Übernahme der lästigen Aufgabe
wieder Zeit gewonnen. Nach nur wenigen Tagen hatten sich beide Mütter derart
an die neue Betätigung gewöhnt, dass sie sich unabhängig voneinander und ohne
besondere Aufforderung hierzu regelmäßig gegenseitig anriefen um ihre Aktivitäten
zu koordinieren. Bald übernahmen die Mütter Tätigkeiten des Informationsaustausches
und weit über ihren geplanten Aufgabenbereich hinausgehende Dinge, so dass lediglich
nur noch Information über die Aktivitäten notwendig war.
Das Konzert selber, lief Dank der Mütter die Gefallen an der Aufgabe der Organisation
eines solchen gefunden hatten, reibungslos ab. Einzelheiten sind dem Verfasser
natürlich bekannt, aus Gründen der Pietät schweigt dieser lieber dazu. Auch
sind diese Details für ein besseres Verständnis nicht vonnöten.
Die Band aus Troisdorf gibt es schon lange nicht mehr. Der Bassist ist mittlerweile
Vater und wohnt in einer anderen Stadt. Die aus einer Ruhrgebietsstadt stammende
Gruppe existiert meines Erachtens noch, hat schon mehrere CD´s herausgebracht
und ist bundesweit bekannt.
Obwohl besagtes Ereignis schon Jahre zurückliegt ist es doch ein gutes Beispiel
dafür, wie man zur Freude aller Beteiligten Aufgaben erfolgreich auslagert und
die eigenen Kräfte schont.
Fazit: Böse Kapitalisten, die immer nur von Outsourcing quatschen, sind in Wahrheit älter gewordene Punkrocker, deren Mütter sich nur gut um sie gekümmert haben…
The Meia