Logbucheintragungen der Crew

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14.11.2004

Hai, hai, hai,

nun haben wir endlich den 11.11. hinter uns gebracht und im Rheinland ist mal wieder die Fröhlichkeit ausgebrochen. Fein. Diesmal ist die Session ja leider nur sehr kurz und mich amüsiert der Gedanke schon im voraus, wie sich die Jecken am Rosenmontag (dieses Mal bereits am 06.02. !!!) den Arsch abfrieren werden.
Nichts böses ahnend, von der Arbeit kommend, werde ich plötzlich umringt von Leuten, denen scheinbar gerade mal wieder aufgefallen ist, wie unendlich lustig und geselligkeitsfördernd man mit einem der drei erlaubten Karnevalskostüme aussieht. Ja, richtig, damit die Individualität nicht zu weit geht, sind zu Karneval in Köln nur 3 Kostüme zugelassen. Für Einfallslose: der Clown. Gähn, das fand ich schon im Kindergarten Scheiße. Für die mit schwarzer Seele: der Teufel. Haha, wer den Teufel wirklich kennt, der weiß, dass der nicht so harmlos aussieht. Für Praktiker: irgendein Fellkostüm. Irre Praktisch, weil Ganzkörperbezug, irre dämlich, weil jeder Arsch damit rumrennt. Und so könnte ich ewig weiter schwadronieren.
Natürlich, die echten Kölner und Karnevalsconaisseure ficht so etwas nicht an, denn für die ist man eh nur "ne dreckelije Immi" und die, die es eher mit meiner Meinung halten, gähnen wohl auch schon langsam, beim -zigsten Aufguss von Karnevalshasstiraden…
Was mich an diesem Thema aber wirklich immer wieder fasziniert: den Simplizissimus live und vor allem ungehemmt zu erleben. Ich komme also (natürlich ein wenig etwas ahnend) von der Arbeit und neben mir tönt es:

"Ey, Frosch ! Das ist doch der Kumpel vom Frosch." (2x weiblich, zwischen 20 und 22, würde sagen aus der Vorstadt oder aus Nippes, bisschen zu dick, aber zu Karneval ist das ok, erlaubte Kostüme: 1x Teufel, 1x Clown (ja, wirklich !!!))

"Ey Mädels, was geht ab ?" (1x männlich, recht stark alkoholisiert, im erlaubten Fellkostüm, war gerade dabei sich damit abzufinden, dass er heute nix mehr zu ficken findet und schöpft jetzt neue Hoffnung).

Man sagte neulich zu mir, in anderem Zusammenhang, Köln sei eine kleine Stadt. Was eher eine Drohgebärde war, gewinnt bei solcherlei Überlegungen eine unfreiwillige Komik. Sehr klein, in der Tat.

Eine negative Attitüde ist etwa 1 Mrd. mal besser als gar keine.
Euer Savage Alex.

 

 

 

 

 

 

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