Calella 2000

Für unsere Leser ist uns nichts zu teuer: zum 8. Psychomeeting in Calella/ Spanien haben wir die Portokasse geplündert und unsere auf Psychobilly- Einsätze spezialisierte freie Mitarbeiterin Sonja entsendet. Leider hat sie, ob von der Sonne geblendet, vom Feuerwasser benebelt oder von den anwesenden Jungs zu sehr beeindruckt, nur eine kleine Fotoauswahl mitbringen können. Doch höret, da sich zutrug folgendes:

Als wir nach einer 19-stündigen Busfahrt endlich unser Hotel erreicht und ausgepackt hatten machten wir uns, leider erst zum zweiten Konzertabend, auf den Weg zu dem alten Fabrikgelände, in dem die Party steigen sollte. Die Leute, die wir dort antrafen waren in bester Stimmung, die riesige Fabrikhalle war gut gefüllt mit Psychobillys verschiedenster Nationen.in action... Die erste Band fing gegen neun Uhr an zu spielen, doch um diese Zeit befanden sich nur wenige im Konzertsaal, da das Wetter im Gegensatz zur Band sehr verlockend war. Es handelte sich dabei um "Pitmen". Allerdings kann ich über diese an jenem Konzertabend nicht viel berichten, da ich zu den Leuten gehörte, die sich lieber draussen aufhielten. Nach ca. einer ¾ Stunde Spielzeit standen dann "Brioles" auf der Bühne von denen ich angenehm überrascht war! Sie hatten nicht nur einen ziemlichen flotten sondern auch melodiösen Spielstil, aber an Einzelheiten möchte ich mich jetzt nicht aufhalten. Dem Abend folgten dann noch "Small Town Pimps", die ich wieder des schönen Wetter wegen nicht sah, "The Space Cadets", welche eigentlich erst richtig Stimmung machten und wirklich jeden in die Halle lockten und schließlich als Headliner "Meteors" von denen ich leider sagen muss, dass ich von ihrem Auftritt sehr enttäuscht war. Nicht nur die Bühnenshow war schlecht sondern auch musikalisch schienen sie nicht ganz ihr bestes gegeben zu haben. Nach dem Konzert begaben sich die Meisten in den Pub "Johnny Papa`s Traverne" und feierten dort bis zum Elend weiter.

viva espagna...Am nächsten Tag traf man sich an der "Tropical Beach Bar" am Strand und faulenzte entweder gemütlich in der Sonne, bräunte sich und genoss den schönen Ausblick auf das Meer oder saß an der Bar und schüttete sich mit seinen "Artgenossen" einen Pott Sangria nach dem anderen in den Rachen. Der Abend verlief dem vorigen ähnlich. Um acht Uhr fingen "Death Valley Surfers" an zu spielen und zogen auch viele Leute in die Halle, doch da ich mich wieder erst bei der zweiten Band, "Pyromanix", in die Konzerthalle begab, kann ich über erstgenannte nicht viel berichten. Sie waren eigentlich wie immer; die ersten fünf Lieder rissen mich musikalisch ziemlich gut mit, doch nach einiger Zeit wurden mir die Stücke zu lang und zu lahm und mir fiel auf, dass ich nicht die einzige war, der es so erging: die Halle leerte sich ein wenig. Richtig Stimmung kam erst wieder auf als "Peacocks" auf die Bühne traten. Mit ihren unterschiedlichen Stilrichtungen war eigentlich für jeden etwas dabei und ich schaute sie mir bis zum Ende an. Nun war eine Band an der Reihe von der ich noch nie zuvor etwas gehört hatte und die auch, so schien mir, bei vielen anderen unbekannt war. "Stringbeans" war ihr Name und die waren richtig gut, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Die ersten drei Lieder schienen mir ziemlich langsam, doch nach und nach fingen sie an mir richtig zu gefallen. Jetzt trat endlich die Band auf die Bühne, welche einer der Gründe war, dass ich überhaupt nach Calella gefahren bin: "Quakes".Quakes Und meine Vorstellung von ihnen wurde nicht getäuscht. Schade war zwar, dass sie nicht allzu viele ältere "schrammel"- Psycho Stücke gespielt haben sondern mehr von ihren neueren, in den Rock`n`Roll übergehenden Liedern auf die Bühne brachten. Langweilig war das keinesfalls und die Zeit, in der sie auf der Bühne standen, verflog. Das war eigentlich der letzte große Konzertabend; die Bands spielten zum Teil noch einmal in "Johnny Papa`s Traverne". Am Montag war am Strand eine Barbecue-Party und ein kleiner Gig angesagt, doch dies fiel aufgrund des Wetters "ins Wasser", da der Himmel ein bisschen zuviel grau enthielt und ein par Tropfen die Leute verunsicherten. Doch ich muss sagen, man hätte wenigstens gute Musik auflegen können und die Ballermann Stücke für die Touris zwei Wochen später aufbewahren sollen. Der Abend versprach nicht viel, denn es sollten mal wieder "Pitmen" und "Small Town Pimps" spielen, also wurde sich draussen Bier und härteres gekauft und man feierte dort ein wenig. Die nächsten Tage verliefen ähnlich und die Leute wurden immer weniger, am Mittwoch war schließlich der letzte Abend und die meisten fuhren zurück in ihre Heimat. Wir blieben noch bis Samstag und machten uns zu neunt noch einen schönen Tag in Barcelona und zwei nette Abende im "Rock`n Apples". Es war wirklich eine super Woche was Wetter und Konzerte angeht, aber die Organisation hätte ein wenig besser sein können.

Sonja