Szenen einer Ehe Teil 429
|
Wie bereits angekündigt werden wir Euch im Onlinezine in loser Folge auch mit literarischen Ergüssen hoffnungsvoller Nachwuchstalente beglücken… Fast schon ein alter Haudegen ist der Dirty Old Man from Vorstadt Meia, dem wir hier eine kleine Reihe widmen wollen. Wem der Inhalt bekannt vorkommt: die Geschichten wurden teilweise schon im Suburbia veröffentlicht. Ob man aber nach langen Jahren ein Wiedersehen mit Manuela und Heinz erlebt oder ob man als Erstkonsument die Zeilen verschlingt, man ist gleichermaßen gefesselt. Das heilige Sakrileg der Ehe, so wie es nur chronische Nörgler und Zyniker sehen können, Vorhang auf für:
Manuela bebte vor Penisneid und schmiegte sich fröstelnd enger
in ihren rosafarbenen Morgenmantel. Auf der Bettkante sitzend beobachtete sie
ihren Ehemann Heinz, der, nur mit einem weißen Unterhemd bekleidet, müde in
das Badezimmer schlurfte. Sein Bauch wölbte sich tonnenartig unter dem Feinripp-Stoff
hervor, verdeckte sein faltiges Gemächt.
"ich glaub er läßt sich gehen...." dachte Manuela als sie den runzligen Hinterbacken
ihres Mannes nachblickte, "..früher war alles irgendwie knackiger..."
Heinz pinkelte geräuschvoll in die Kloschüssel und Manuela fühlte wieder Neid
in sich aufsteigen. Sie
bewunderte ihren Mann um die Fähigkeit, im Stehen pinkeln zu können, einfach
so, zu jeder Zeit und an jedem Ort, ohne lange, umständliche Suche nach einem
sichtverdeckten Platz und ohne langes zurren und zerren an spitzenbesetzter
Unterwäsche.
Laut und auffällig lange platschte der Urinstrom ihres Gatten in das Becken,
Manuela wunderte sich einen Moment lang und griff dann zu der Fernbedienung
des Fernsehers.
Knisternd sprang dieser an und baute sein Bild blitzartig auf.
"schon wieder Werbung..." dachte Manuela leicht empört, betrachtete aber dennoch
interessiert die Produktwerbung. Eine Damenbinde schwebte schwerelos über eine
blümchengefleckte Wiese, umsponnen von Sonnenstrahlen, umgarnt von sanfter Musik
und eine wohltönende Stimme pries mit Begeisterung die Saugkraft der Slipeinlage.
Manuela, seit Jahren menstruationserfahren, schüttelte verständnislos den Kopf.
Den Ausführungen des Werbesprechers zur folge trat die weibliche Regelblutung
stets mit einer Intensität auf, die mit dem Sprudeln einer durchtrennten Halsschlagader
konkurrierte und nur durch Spezialmaterial eingedämmt werden konnte. Die Stimme
des unsichtbaren männlichen Sprechers aus dem Fernseher überschlug sich fast,
als dieser kreischend seine Freude über die Existenz von Slipeinlagen herausbrüllte
und sich aufführte, als sei er selber am verbluten.
"Bad ist frei..." brummte Heinz und trottete Richtung Wäscheschrank. Ein Tropfen
Urin löste sich von seiner Eichel und fiel auf den Teppich, verschmolz mit den
Flusen und Manuela erhob sich mit knackenden Gelenken.
Sie watschelte auf nackten Füßen zu der Toilette, hörte im Hintergrund Heinz
"...wir müssen heute noch Gerd und Lieselotte besuchen..." brummeln, ihre Fußsohlen
traten in die üblichen Urinspritzer ihres Mannes und sie vermied bewusst den
Blick in den Spiegel.
Als sie die befleckte Klobrille betrachtete, umwog für einen Augenblick ein
Sturm aus Wut und Neid ihre Seele, knetete und presste ihr Bewusstsein, schrie
nach einem Warum und einem Sinn.
Manuela ignorierte die kritischen Stimmen, hob ihren Morgenrock und setzte sich
auf die Klobrille. "wir müssen gleich zu Gerd und Lieselotte..." murmelte sie
und ihre Pisse gurgelte in die Kanalisation.
The Meia